Es tut sich etwas...

  • Man kann den StVBen nicht unterstellen, dass sie zu wenig nachdenken. Bloß ihre Schlüsse sind vielfach absurd.


    Ich wollte schon lange mal nachfragen, ob diese Schilder noch verschwinden sollen. Laut einer straßenverkehrsbehördlichen Anordnung, die mir zufällig :whistling: vorliegt, sollte die RWBP auf der Hoheluftchaussee zwischen Hoheluftbrücke und Martinistraße/Troplowitzstraße aufgehoben werden. Die VZ 237 standen aber ein gutes Stück vor der Hoheluftbrücke... Nun ist ja alles O.K. :)

    Ich glaube, dass die StVBen häufig erstmal ein VZ 237 aufstellen (in der Hoffnung damit durchzukommen), es bei Widerstand aber auch wieder entfernen.


    Genau so sehe ich das auch.

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • Erstes Bild von Mittwoch letzte Woche, zweites Bild von heute.

    Zitat von PK17


    Herr XXX,

    vielen Dank für ihre Mail vom 15.04.2014.
    Die Radwegebenutzungspflicht im Grindelberg wurde bereits im März 2014 aufgehoben.
    Die von ihnen festgestellten Verkehrszeichen 237 wurden tatsächlich übersehen.
    Die zuständigen Stelle wurde von uns informiert, dass die VZ 237 umgehend zu entfernten sind.

    Also… wenn euch irgendwelche Blauschilder auffallen wo die Vermutung nahe liegt, dass die dort offiziell gar nicht mehr stehen sollten, hilft eventuell eine unbürokratische Anfrage beim zuständigen PK.

  • Die [Zeichen 237] waren da sowieso auch vorher schon falsch, weil baulich ein [Zeichen 241-30] angelegt war.


    Das klingt als wüsstest Du, wo der Unterschied zwischen [Zeichen 237] und [Zeichen 241-30] in der Realität ist. Kannst Du das kurz erläutern?
    Denn in der dargestellten Situation bedeuten für mich beide des gleiche: links Radweg, rechts Gehweg.
    Nach meinem bisherigen Kenntnisstand könnte man sämtliche [Zeichen 241-30] durch [Zeichen 237] ersetzen und es würde sich genau gar nichts ändern.

  • Wenn ein Hochbord in zwei Wege geteilt wird (sei es durch Strichmarkierung oder bauliche Trennung, unterschiedliche Pflasterung oder wasauchimmer) und daraus ein getrennter Geh- und Radweg werden soll mit Benutzungspflicht des Radwegs, muss dort ein [Zeichen 241-30] hin. Mit [Zeichen 237] alleine bleibt ja die Zuordnung völlig unklar bzw. würde der gesamte Weg zum Radweg. Nach StVO und VwV-StVO kennzeichnet das [Zeichen 237] z.B. einen Radfahrstreifen mit Benutzungspflicht oder einen alleinigen Radweg (mit Betretungsverbot für zu-Fuß-Gehende).

    Dass in der "Realität" gerne mal ein [Zeichen 237] in die Nähe eines irgendwie erkennbaren "Radwegs" gehängt wird und die meisten Verkehrsteilnehmer dann schon irgendwie sehen, was wohl gemeint ist, ist mir auch klar. Aber es wird nicht dadurch richtiger, dass es häufig falsch gemacht wird.

    Ähnliche beliebte Fehler sind [Zeichen 254] , wo nur die Benutzung der Fahrbahn untersagt werden soll (das Zeichen sperrt aber den gesamten Straßenquerschnitt) oder [Zeichen 250] , wo eigentlich nur der Kraftverkehr außen vor bleiben soll. Oder Fahrtrichtungsgebote Vz 209 oder Vz 214, die vom Radfahrer gar nicht beachtet werden können oder sollen.

    Twitter: @Nbg_steigt_ab

  • Die Schilder werden nach Lust und Laune aufgestellt. Hamburg bevorzugt [Zeichen 237] , vielleicht war es günstiger nur eine Schilderart zu kaufen. Andere Städte pflastern alles mit [Zeichen 240] und [Zeichen 241-30] zu, [Zeichen 239] und [Zeichen 237] sieht man dagegen kaum. In der Regel kann man die Schild wohl auch beliebig austauschen, in Sonderfällen mag das anders sein.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Wenn ein Hochbord in zwei Wege geteilt wird (sei es durch Strichmarkierung oder bauliche Trennung, unterschiedliche Pflasterung oder wasauchimmer) und daraus ein getrennter Geh- und Radweg werden soll mit Benutzungspflicht des Radwegs, muss dort ein hin. Mit alleine bleibt ja die Zuordnung völlig unklar bzw. würde der gesamte Weg zum Radweg.


    Danke für die Klarstellung. Ist ja eigentlich auch logisch. Dann wäre fast ganz Berlin falsch ausgeschildert. Hier sieht man [Zeichen 241-30] fast nie, obwohl es dann fast überall angemessen wäre.
    Hast Du eine Quelle dazu griffbereit, die über die reine Begrifflichkeit hinausgeht?

  • Nein, nicht griffbereit. Die VwV-StVO gibt [Zeichen 237] an für "baulich angelegte Radwege". Und es gibt bestimmt die eine oder andere Behörde, die bei einem asphaltierten Hochbord-Radweg neben dem Hochbord-Gehweg einen solchen erkennt.
    Wie gesagt, oft erschließt es sich ja im Zusammenhang auch, wie es gemeint ist. Eine rechtssichere Beschilderung würde ich darin trotzdem nicht erkennen.

    Für solche Feinheiten findest Du massenhaft Lektüre im Forum vom Verkehrsportal (mittlerweile MLR-frei).

    Twitter: @Nbg_steigt_ab

  • München nutzt auch zu 90% [Zeichen 237] . Ich denke aber, dass man hier den Unterschied am Belag festmacht. Hochbordradweg mit Asphalt und rechts daneben eine kleine Kante: [Zeichen 237] , Hochbordradweg nur per weißer Linie abgetrennt: [Zeichen 241-30]
    Aber auch da gibt es sicher Ausnahmen von der "Regel". :S

  • Hi
    ich denke mal, bei baulicher Trennung, also kleiner Bordstein oder Kante zwischen Gehweg und Radweg, steht ein [Zeichen 237] , möglichst rechts vom Radweg.
    Ohne bauliche Trennung nur mit weißem Strich vom Gehweg abgetrennter Radweg muss ein [Zeichen 241-30] hin.

    Was die Behörden dann daraus machen ist leider lokal unterschiedlich und nicht gerade rechtsstaatmäßig.

    bye
    Explosiv smilie_be_131.gif

  • Es tut sich - leider - wenig in den Köpfen ;(

    Gestern Kreuzung Eppendorfer Baum/Eppendorfer Landstraße:
    Es gibt in keiner Richtung mehr eine RWBP, deshalb machte ich dieses Foto - natürlich - von der Fahrbahn aus...


    Es ist traurig. Alle fahren brav, wie sie es irgendwann einmal einebläut bekommen haben, auf dem Radweg.


    Erst eine Geisterfahrerin,



    dann wartende Radler quer auf dem Radweg...

    "Meine" Fahrbahn war frei von Hindernissen. Ich werde es wohl nie verstehen... ;(

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • Es ist traurig. Alle fahren brav, wie sie es irgendwann einmal einebläut bekommen haben, auf dem Radweg.

    Dann ist die Radverkehrsanlage in einem Zustand, dass die meisten ihrem Gefühl nach Sicherheit nachgeben.
    Aber der Unterschied ist: Es muss keiner mehr!

    Es ist nicht traurig, das ist die Entscheidung der Einzelnen es so zu tun wie sie es für richtig halten. Das müssen wir dann nach Abschaffung der Bevormundung auch akzeptieren!

  • Das müssen wir dann nach Abschaffung der Bevormundung auch akzeptieren!

    Das ist zwar richtig - aber wenn auch nur die Hälfte der Radler sich für die Fahrbahn entscheiden würde, hätten wir umgehend die überfällige Verkehrswende. Und "safety in numbers"! Es könnte sooo einfach sein...

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • Wenn erstmal die Hälfte der Verkehrsteilnehmer die Regeln kennen würde...
    Mir hat vorhin auf der Grindelallee ein Moped-Fahrer erklären wollen, dass ich alle Radwege benutzen muss, solange sie benutzbar sind. Ich hoffe er hat sich die Zahlen "2" und "4" merken können und schaut doch nochmal nach.
    Und später auf dem Harvestehuder Weg kurz vor'm Klostern kamen mir rechts und links Radfahrer auf den Nebenflächen entgegen. Hat sich schonmal jemand die Mühe gemacht, diese Leute zu fragen, warum sie, statt auf der Fahrbahn zu fahren, sich lieber auf engste Radwege quetschen?

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.


  • Hat sich schonmal jemand die Mühe gemacht, diese Leute zu fragen, warum sie, statt auf der Fahrbahn zu fahren, sich lieber auf engste Radwege quetschen?

    Ich mach das ab und an.
    Vorgestern früh z.B. in der Königstraße in Altona. Den Berg runter Richtung Reeperbahn. Baustelle ca. 70m hinter der MAx-Brauer-Allee, jeder Radfahrer fährt dort auf der Fahrbahn.
    Danach wieder brav hoch.
    Habe gefragt, wieso der Radfahrer jetzt wieder oben fährt.
    "häh?"
    "Wieso fahren sie jetzt wieder auf diesem buckligen schmalen Radweg?"
    "häh? wie - wieso?"
    "Sie sind da hinten auf der Fahrbahn gefahren. Das ist gut. Warum fahren sie jetzt auf so einem drecksweg da oben?"
    "häh?"

    Ich habs dann aufgegeben, hab in die Pedale getreten, um die grüne Welle zumindest bis Reeperbahn zu bekommen.

    Die Leute wissen es nicht besser. Radweg = muss ich benutzen

    Erstaunlich: fährt man mal etwas raus aus der Innenstadt und ist da so Othmarschen, Klein Flottbek usw unterwegs, wo es keine Radwege gibt, fahren Radfahrer dort recht selbstbewusst auf der Fahrbahn. Kommen auch wenig Autofahrer auf die Idee, da idiotische Überholmanöver zu starten.

    Ausnahme: Elbchausse. Da regiert König Gasfuß, assistiert von Hofnarr Arschloch.

    Jetzt ernsthaft: gestern Nachmittag Flurstraße nach Norden gefahren. vor mir zockelt eine Autokolonne von 4 PKW hinter einer Radfahrerin her. kein Überholmanöver wegen Gegenverkehr.
    Andere Richtung: Autos hinter mir, kein gequake. Die Flurstraße wird zur Heinrich-Plett-Straße und bekommt "sonstige Radwege" nebenan:
    - eng überholt
    - angehupt

    im Parkhaus S-Flottbek die Deppen gefragt, was das sollte. Als Antwort das Übliche: Radweg, nicht auf der Straße, blablabla

    Ich hab die Schnauze voll von dieser scheiß Stadt.

  • aber wenn auch nur die Hälfte der Radler sich für die Fahrbahn entscheiden würde, hätten wir umgehend die überfällige Verkehrswende

    Es muss Normalität werden, dass es keine Radwegschilder gibt, dann wird sich auch langsam das Bewußtsein wandeln.
    80 Jahre Erziehung in Richtung "Fahrrad fahren ist gefährlich und auf der Fahrbahn ganz besonders" werden nicht mit einigen Urteilen, der Änderung der Rechtslage und 15 Jahren Aufklärung ungeschehen machen. Das dauert einige Generationen bis das umschlägt. Die meisten "Schulmeister" und auch Behörden heute verteidigen das alte Prinzip ja noch ganz energisch.Die Kinder lernen das in der Schule immer noch so!

    Schau in den Osten, da waren es nur knapp 40 Jahre Kommunismus, selbst diese erzieherische Zeit ist nach 25 Jahren noch tief verwurzelt. Viele Lehrer von damals unterrichten (und beeinflussen) noch heute unsere Kinder!