Richtig gute Fahrradinfrastruktur

  • Mal im Ernst: Wo kann man eigentlich mal eine vernünftige Fahrradinfrastruktur bewundern? Das muss gar nicht unbedingt innerhalb Hamburgs sein, aber einfach mal eine längere Strecke, auf der man als Radfahrer tatsächlich mal komfortabel fahren kann.

    Mir fällt da eigentlich nur diese Art Fahrradschnellweg oben in Norderstedt ein — alles andere ist ja immer noch mit gewissen Mängeln behaftet und sei es, dass man an der nächsten Kreuzung abgeräumt wird.

  • Je nach deiner Definition von "längere Strecke":
    Den Friedrichshulder Weg find ich super, zwischen Elbgaustr. und Krupunder, fahre ich jeden Tag zur Arbeit.
    Für Kfz ist es eine Sackgasse, deswegen sind da nur Anlieger unterwegs. Finde ich total super, es sollte viel viel öfter so gemacht werden.

    An schönen Tagen gibt es 2-3 Gassi-Geher, die können wegen der Breite der Straße aber komfortabel umkurvt werden.

  • Oberhafenconnection, und wenn man das Stück durch den Entenwerder Park akzeptiert, weiter bis zur Tatenberger Schleuse.
    Und dann kann man auch zwischen Nettelnburg und Billwerder-Moorfleet nördlich der Bahn fahren. Die Veloroute 8 ist auch an einigen Stellen recht gut.

    D.h. Hamburgs Südosten ist recht gut angebunden.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Wo ist da ein "Fahrradschnellweg"?

    Ich meinte dieses Ding hier:

    Das ist natürlich kein Radschnellweg im eigentlichen Sinne, aber im Gegensatz zum LOOP ist da wenigstens keine Schrittgeschwindigkeit vorgeschrieben.

    Ganz im Ernst: B7 (Friedrich-Engels-Allee) in Wuppertal

    Ja, gut, für unsereins ist das natürlich eine brauchbare Infrastruktur ;) Ich meinte aber tatsächlich so etwas, das auch in heutiger Zeit den normalen Radfahrer gefällt und gleichzeitig noch Ansprüchen wie „man wird nicht an jeder Kreuzung umgemangelt“ genügt.

  • Ich meinte dieses Ding hier: http://goo.gl/maps/id69VcHyUVB2

    Das ist natürlich kein Radschnellweg im eigentlichen Sinne, aber im Gegensatz zum LOOP ist da wenigstens keine Schrittgeschwindigkeit vorgeschrieben.

    Bei meiner ersten Fahrt entlang der Piste hatte ich mich mehrfach verfahren, da die Radverkehrsführung stellenweise sehr unkonkret ist. Z.B. südlich des ZOB Norderstedt Mitte.

  • Bremen, H.-H.-Meier-Allee
    Hier wurde ein Schutzstreifen eingerichtet und die Geschwindigkeit auf 30 herabgesetzt. Besonders ist, dass dieser außerhalb des Dooring-Bereiches liegt. Vorher war die Fahrbahn 2-spurig.
    Bei der Facebook-Seite unserer Lokalzeitung hat mal einer rumgequarkt, dass "funktionierende" Radwege abegerissen wurden. Hier der "Schutzstreifen":

    Relikte des "funktionierenden Radwegs":
    Hier wurden die Steine entfernt.

    So sah das an vielen Stellen aus.

  • Das sieht großteils prima aus, aber... Auf dem zweiten Bild sind die Parkplätze im hinteren Bereich auch wieder auf der Fahrbahn. Der Schutzstreifen wird verschwenkt und schon sind die Abstände zu den geparkten Autos und dem (überholenden) Kraftverkehr auf der linken Spur wieder suboptimal...

  • Hmm - die B7 in Wuppertal ist ja eher was für den die-hard Alltagsradler. Für alle anderen gibt's die Nordbahntrasse.
    Die ist ja im Grunde der erste wirkliche längere Radschnellweg in .de
    - fast kreuzungsfrei
    - funktionierender Winterdienst
    - erstklassiger Pflegezustand
    - Beleuchtung

  • Um mal ein ca. 1,8 km langes Radwegstück zu benennen, das in Hannover sehr beliebt ist:
    Die Strecke vom Königsworther Platz zum Herrenhäuser Garten. Hier wird der Radweg durch den Georgengarten neben einer vierreihigen Allee entlanggeführt, wo zwischen den Baumreihen drei gekieste Wege verlaufen.
    Der Radweg selbst ist geteert und ca. 5 m breit. Es ist zwar Fußverkehr erlaubt, aber kein Autoverkehr. Der Fußverkehr ist nur sehr schwach, weil viele Fußgänger einen der anderen drei Wege bevorzugen.

    Und der selbe Weg noch mal auf der openstreetmap-Karte:

    Ebenfalls sehr schön und gut ausgebaut ist der Radweg/Fußweg am Ihme-Ufer zwischen der Brücke Spinnereistraße und der Brücke Lavesallee (Länge ca. 1,5 km). Jenseits dieser Brücken ist der Radweg zu schmal und/oder zu hoppelig.

    Auf openstreetmap:

  • Hier in München gibt es parallel zum Schienenstrang, der zum Hauptbahnhof führt auf 4km eine sehr schön ausgebaute Strecke. Müsste ampelfrei sein und z.T. komplett getrennt vom MIV. In den Parkanlagen sind Fuß/Radweg separat, was aber mangels vernünftiger Beschilderung nicht immer beachtet wird. Da es meist nicht richtig voll ist (Gebiet wird noch entwickelt), führt das aber auch zu keinen Problemen.
    Zwei schlechte Punkte hat diese Strecke jedoch:
    1. Ab dem ZOB/Busbahnhof in Richtung Hbf und Innenstadt ist die Infrastruktur wieder miserabel. Radverkehr wird auf der Straße geführt und selbst für mich ist es nicht so angenehm dort zu fahren.
    2. Er liegt quasi nie auf meinem Weg, weil egal, wo ich hinfahre ich ihn nur senkrecht kreuze :(

  • Ja, der ist grundsätzlich ganz gut, nur für Unkundige nicht zu finden und es fehlt eine vernünftige Anbindung an andere Radwege. Leider hört der Weg von Westen kommend weit vor der Donnersbergerbrücke auf, bis zum ZOB kommt man nur als Ortskundiger über die Richelstraße, den Edeka (oder Rewe?-) Parkplatz und den Arnulfpark. Die Anbindung der Hackerbrücke ist auch miserabel und auf dem Rad fahrend rechtlich nur mit zugekniffenen Augen möglich, an der Querung vorm Backstage ist keinerlei Furt markiert, zudem sind die Bordsteine schlecht abgesenkt, der anschließende Weg bis hinter die S-Bahn Hirschgarten mit Vz240 beschildert (erwähnte ich die Ausgänge der S-Bahn-Station?) Der Abschnitt zwischen Skatepark und Schlosspark wurde erst letztes Jahr durch eine private Initiative (!) provisorisch befestigt, lediglich der allerwestlichste (und unwichtigste) Teil ist wirklich gut, auch wenn die Trennung zwischen Fußgängern und Radfahrern etwas intuitiver sein könnte (heller Asphalt/dunkler Asphalt). Die Fortführung in die Innenstadt ist erbärmlich - um es freundliche auszudrücken. Den Abschnitt im Arnulfpark (das ist ein recht neuer Stadtteil, kein Park) kenne ich nur vom Sonntag, ich denke, unter der Woche ist das dort eher nicht so flüssig zu fahren wegen des Parksuchverkehrs (keine Radwege).
    Was auch ein guter Weg hätte werden können ist die Strecke von Schwabing bis in die Parkstadt Schwabing bzw. Euro-Industriepark parallel der 23er Tram. Hätte. Aber alles Vz240 und an jeder Tramhaltestelle muss man über die Gleise und bekommt ein Drängelgitter vor die Nase geknallt. Ausgeschildert ist der Weg natürlich auch nicht ordentlich, weshalb die meisten Radler weiterhin Feinstaub auf der Leo atmen.

  • Ich kenne den Weg eigtl auch nur Sonntags und auch nur bis zum Hirschgarten - der Eingang von der Richelstraße aus ist wirklich so versteckt, dass man schon von einem Geheimtipp sprechen kann...

    Parallel der 23er Tram kommt man nur bis zum Frankfurter Ring oder? Weil du vom Euro-Industriepark sprichst. Aber zum Fahren macht es da keinen Spaß. Habe das allerdings auch nur einmal im Dunkeln ausprobiert und man muss teilweise echt aufpassen, dass man nicht vom Weg abkommt.

  • Entspannt Radfahren in Hannover geht super in der Eilenriede: "Das Wegenetz der Eilenriede besteht aus 80 km Wander­wegen, 38 km Radwegen und 11 km Reitwegen."
    Manche dieser Radwege können auch als Abkürzungen benutzt werden und/oder um (Auto-)verkehrsreiche Straßen zu vermeiden.

    Leider sehen manche Autofahrer es jedoch genau andersrum, die hätten es am liebsten, wenn Radfahrer grundsätzlich nur im "finstren Tann" unterwegs wären, auch wenn sie dafür Umwege fahren müssten.


    Zum Beispiel wurde in der Kleestraße, die in Kleefeld an der Eilenriede entlangführt, kürzlich eine Straße zur Fahrradstraße umgewandelt. Umgehendes Protestgeheul aus der Autofahrerecke verbunden mit hämischen Bemerkungen, es gäbe ja ganz in der Nähe im Wald bereits einen schönen Radweg.


    Seit ein paar Wochen Fahrradstraße: Die Kleestraße entlang der Eilenriede im Stadtteil Kleefeld:

    Bild "2017maikleestraejetztpcki9.jpg" anzeigen.