Rad-Revolution in Köln? Echt oder Fake?

  • Der 27.10. ist ja eigentlich nicht der 1.4. oder?
    :/

    SÄMTLICHE Benutzungspfichten ab 2016 in Köln aufgehoben (ausser die wirklich gut begründeten)?

    Vor Jahren gabs ja mal eine kleine aber gelungene Satire auf dem bekannten Kölner Fahrradblog:

    Jetzt gibts das Ganze quasi 'in Echt'?

    Bei den Kölner Grünen findet sich:

    falls das Guerilla-marketing zur Benutzungspflicht-Aufhebungs-Petition ist, dann ist es jedenfalls wirklich gut gemacht.

    Falls es echt ist werde ich ab 2016 wieder öfter nach Köln und in Köln mit dem Rad fahren.

    Weiss jemand Näheres?


  • Weiss jemand Näheres?

    Ich kann mir eigentlich beim besten Willen nicht vorstellen, dass eine autozentrierte Stadt wie Köln ernsthaft einen Großteil der blauen Schilder entsorgen lassen will. Aber ob sich jemand aus Spaß die Mühe gibt, eine solche Falschmeldung zu positionieren? Obwohl, bei @Laufi kann man nie wissen…

  • Man müsste Revolution aber neu definieren: Umsetzung einer gut 15 Jahre alten Verordnung.
    Wobei die Frei-Rechtsabbieger-Sache für Fahrradfahrer wirklich einer Revoltion im deutschen Verkehr nahe kommen würde.
    Trotzdem ist es wirklich toll, wenn die ganze Geschichte wahr ist.

  • Ist tatsächlich so im Verkehrsausschuss beschlossen worden. Das Problem ist leider nur die faktische Macht der Verwaltung die leider viel zu oft nach dem Motto agiert: "Wir lassen uns doch von ein paar Halbtagspolitikern nicht sagen wie wir unseren Job zu machen haben".

    Daher auch der letzte Satz:

    Zitat

    Beim ADFC besteht dennoch eine gewisse Skepsis, was den Zeitplan angeht. Er habe, so Schalke, „keine große Hoffnung, dass die Verwaltung die Pläne schnell umsetzen wird“.

    Die haben ja schon bisher alles mögliche getan um die bestehenden Gesetze nicht umzusetzen. Eigentlich traurig das erst ein Ratsbeschluss notwendig ist um sie dazu aufzufordern. Ob es was bringt, oder die weiter auf Stur stellen? Wir werden sehen.

  • Kann mal jemand erklären, welche Bedeutung der Begriff »Fahrradbeauftragter« in Köln hat? Hat das irgendwas mit Bock und Gärtner oder Blinder und Farbe zu tun?

    "Was nutzt unserer Stadt ein Fahrradbeauftragter, der zwar dem Leiter des Amts für Straßen und Verkehrstechnik gefällig ist, nicht aber dem Bürger?" schrieb radgefahren.de

  • Zitat von Rundschau online

    "Dafür gibt es Kriterien: Verkehrsbelastung, Anteil des Schwerlastverkehrs, Übersichtlichkeit, Beleuchtung, unübersichtliche Tunnel und Unfallhäufigkeit zeigen das Gefährdungspotenzial an. Anschließend wird geschaut, wie alt die Ampelanlagen sind. Sind sie zu alt, müssen sie erneuert werden."

    "Verkehrsbelastung" und "Anteil des Schwerlastverkehrs" sind nicht per se Gründe, eine RWBP anzuordnen bzw. nicht aufzuheben. Die Behörden bringen speziell diese beiden "Angstmacher" stets vor, wenn sie dem Gericht weismachen wollen, eine Benutzungspflicht sei "aus Sicherheitsgründen" zwingend erforderlich! Entweder versucht der "Fahrradbeauftragte" alle zu verschaukeln oder er hat tatsächlich keine Ahnung. Dann frage ich mich allerdings, was ihn für diese Position qualifiziert hat... :thumbdown:

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • "Verkehrsbelastung" und "Anteil des Schwerlastverkehrs" sind nicht per se Gründe, eine RWBP anzuordnen bzw. nicht aufzuheben. Die Behörden bringen speziell diese beiden "Angstmacher" stets vor, wenn sie dem Gericht weismachen wollen, eine Benutzungspflicht sei "aus Sicherheitsgründen" zwingend erforderlich! Entweder versucht der "Fahrradbeauftragte" alle zu verschaukeln oder er hat tatsächlich keine Ahnung. Dann frage ich mich allerdings, was ihn für diese Position qualifiziert hat...

    Verkehrsbelastung und Schwerlastanteil könnten ggf. Gründe für eine B-Pflicht sein, aber dafür müssen zuallererst die Radverkehrsanlagen entsprechende Mindestkriterien erfüllen.

  • In einem Anderen Forum habe ich dann endlich mal Details dazu gefunden, wie das Ganze nun um gesetzt werden soll:

    Hab ich auch schon gesehen. Erst hab ich gelacht und dann hab ich gedacht:"Hoffentlich sieht das keiner aus der Verwaltung."
    Die machen es zwar genauso, aber wohl eher planlos. Gebt denen nicht auch noch einen Plan dafür.

  • Auf facebook hat jemand eine Seite des Kölner Stadtanzeigers mit Leserbriefen fotografiert. Leider finde ich die Seite nicht im Netz, vielleicht klappt’s ja mit dem Link:

    Falls das jemand nicht lesen kann: Es lohnt sich nicht. Ich dachte mal, wenn man den Aufwand betreibt, einen Leserbrief zu schreiben, dann hätte man wohl wenigstens vorher den eigentlichen Artikel gelesen, aber das macht man wohl heutzutage nicht mehr so — dass keiner der Leserbriefautoren überhaupt verstanden hat, was eine Radwegbenutzungspflicht bedeutet, versteht sich ja von selbst. Stattdessen wird dort ein gar post-apokalyptisches Bild gezeichnet, eher so im Sinne von… ja, keine Ahnung, wir werden halt alle sterben und schuld sind nur die Radfahrer, die jetzt trotz Radweg mitten auf der Straße fahren.

  • Das ist noch nicht bewiesen, Explosiv. Bisher haben auf der Erde jemals ca. 115 Milliarden Menschen gelebt. Von denen sind derzeit ca. 7 Milliarden am Leben. Damit sind bisher erst ~95% gestorben - und ich habe vor auch weiterhin zu den verbliebenen 5% zu gehören. :)

  • Was Dir für eine Zeit lang gelingen mag, aber jedenfalls nicht auf Dauer.
    Bisher ist es Konsens, den Löffel spätestens bei niedrigen dreistelligen Lebensjahren abzugeben.

    In manchen Märchenbüchern gibt es auch deutlich höhere Zahlen für den einen oder die andere. Aber das muss man erst mal glauben, belegt ist es nicht.

    bye
    Explosiv smilie_be_131.gif

  • Die Menschen werden mal Borg. Und ich gehöre zu der Minderheit, die das nur zum Teil für eine Horrorvorstellung hält. Jedenfalls für weniger schlimm, als die Beibehaltung von RWBPen.

    Man sieht an solchen Reaktionen sehr schön, wie noch immer das eigene Automobil ein Fetisch ist. Ich wiederhole mich: Das wird enden, weil es nicht wie bisher weitergehen kann. Ein Teil wird umlernen, ein Teil vor diesem Umdenken aussterben, am bedeutsamsten werden aber die, die bereits jetzt andere Fetische haben oder mit diesen heranwachsen (Smartphones und auch Fahrräder z.B.).
    Wenn man bedenkt, wie sehr inzwischen Radverkehr Teil der öffentlichen Debatte ist, bin ich grundsätzlich unbesorgt. Man (also auch wir) muß nur einzelne, depperte Maßnahmen verhindern (etwa die Einführung einer Helmpflicht), die könnten nämlich bei erfolgreicher Durchsetzung tatsächlich nochmal 10 bis 20 Jahre zurückwerfen.

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    Peter Viehrig

    "Glaube ist die Überzeugung, dass etwas wahr ist, weil die Belege zeigen, dass es falsch ist."
    (Andreas Müller)