[Hamburg] Termine

  • Kurzfassung: Hoffentlich bin ich in 12 Monaten hier weg.
    Oder: Hamburg verbockt es mal wieder

    unerträgliches Geheule der Anwohner und Anlieger. Fahrradstraße hat sich erledigt. Wird unter Garantie eine Hamburger Schwurbellösung.
    Sehr schlechte Präsentation von ARGUS. Wobei ich da nicht einschätzen kann, wie das bei der Ausschreibung des Auftrages aussah; was genau da vereinbart wurde. So oder so mangelhafte Kommunikation der Möglichkeiten aber auch Grenzen eines veloroutengerechten Umbaus

    Am meisten war ich übrigens von der Radverkehrskoordinatorin Frau Pfaue enttäuscht.
    3h auf dem Podium. 3 Wortbeiträge. Im Kern: "Danke für die kontroversen Beteiligungen hier". Es endete damit, dass sie feststellte, dass das Konzept Fahrradstraße angepasst oder gänzlich neu gedacht werden müsse.
    Diese Frau hat jetzt jeglichen Kredit bei mir verspielt.

    Schade. Kommt nun der Radschnellweg durch den Park entlang der Wandse?

  • Radschnellweg an der Wandse?
    Keine Ahnung. War auch nicht Thema der Veranstaltung. Da ging es eben nur darum, das Konzept "Walddörfer Straße als Veloroute" vorzustellen.

    Ohne konkrete Planung, ohne konkrete Kostenabschätzung (weil ja keine Planung vorliegt) und ohne Alternativen zu prüfen und zu bewerten.
    Und genau das fliegt dem Bezirksamt gerade um die Ohren.

    ARGUS stellt sich hin und sagt:
    - Wandsegrünzug mit einigen Engstellen, Veloroute mit Trassenbreite von 6-7m passt nicht, soziale Kontrolle fehlt und Wegebeziehungen zu Schule und Einzelhandel fehlt auch.
    - Ahrensburger Straße mit 28.000Kfz/d diskutieren wir gar nicht erst
    - Friedrich-Ebert-Damm mit 4 Fahrspuren und extremer räumlicher Trennung ist auch nicht diskutabel, wird nicht angenommen werden, es ist mit vielen Geisterradlern zu rechnen
    - in der Walddörferstraße könnten wir aber etwas machen. Schutzstreifen, Radfahrstreifen, Mischverkehr und Verkehrsberuhigung, einen Abschnitt Fahrradstraße oder sogar ein Zwangsabbiegen. Schleichverkehr müsste aus der Straße raus, dann wird es besser mit dem Verkehr dort

    Und der dumme Pöbel stellt sich hin und sagt:
    - wir werden alle sterben
    - wir werden alle pleitegehen
    - eine Fahrradstraße von S-Friedrichsberg bis U-Farmsen macht Busverkehr unmöglich
    - deshalb wollen wir das alles nicht

    IG Walddörfer sagt:
    - wir sind drölfzigtausend Gewerbetreibende
    - wir sind seit 50, 80, 100 Jahren dort
    - wir haben Hamburg aufgebaut und sind für den Wohlstand der Stadt verantwortlich
    - wenn eine Fahrradstraße kommt, können wir nicht mehr beliefert werden
    - wenn eine Fahrradstraße kommt, wird kein Kunde mehr zu uns finden
    - wir haben einen Anwalt beauftragt, gegen verkehrsbeschränkende Maßnahmen zu klagen

    Das große Erwachen für die Anwohner kommt noch.
    Nämlich dann, wenn der Bezirk beschließen sollte, die Planung der Veloroute weitervoranzutreiben.

    Friedrich-Ebert und Ahrensburger werden rausfallen.
    Wandse und Walddörfer werden bei Veloroutengerechtem Umbau/Ausbau aber mit massiven Eingriffen in Eigentumsverhältnisse und Grünflächen abgehen.

    Für mich ist das Thema aktuell durch. Ich glaube nur noch daran, dass die in Hamburg üblichen Verdummungsaktionen dort durchgeführt werden. Schutzstreifen, 80m Radfahrstreifen und dann ein paar Schilder "Radfahren auf der Fahrbahn erlaubt". Das war es dann.

  • es war wirklich eine triste Veranstaltung. Mein Vorschlag: Straße so lassen wie sie ist, ggfs. Radwege rückbauen, aber bitte keine Straßensanierung aus dem Topf für Radverkehrsförderung. Ich bin gestern über den Wiesendamm gefahren und musste feststellen, dass Asphaltsanierungen ausschließlich auf der Hauptfahrbahn stattgefunden haben. Natürlich aus dem topf für Radverkehrsförderung. Genial!

  • Auszug Drucksache 20-3151 (Antrag der CDU-Fraktion): "Aufgrund der negativen Parkraumbilanz hat die Polizei darauf hingewiesen, dass sie es weiterhin für erforderlich hält, an anderer Stelle Ersatzparkraum zu schaffen."

    Was bitte ist eine "negative Parkraumbilanz"???

    Interessant auch der Satz: "Auch wenn der Senat dem Radverkehr oberste Priorität beimisst, darf er die Autofahrer nicht völlig hintenüberfallen lassen."

    Welchen Senat, vor allem in welcher Stadt, meint die CDU-Fraktion???

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • Zum Glück gestern dann doch ohne Flüchtlingsheime (dadurch angenehm kurz weil keine Wutbürger).

    Süffisante Anmerkung zu dem Wiesendamm-Antrag: "Die VD hat das für die Polizei abschließend bewertet, deswegen kann man sich nicht vorstellen, dass das PK dazu eine andere Meinung haben könnte." Fand ich lustig, Herr Herbst wahrscheinlich nicht. Abgesehen davon erstaunlich viel Fachgespräch über Wurzeltiefen unterschiedlicher Baumarten und die (vom Bezirksamt geprüfte) Aussage, dass alle Bäume wegfallen wenn da Parkplätze eingerichtet würden. Insofern auch kein Bedarf die Spalthölzer/Steine zurückzustellen (bis mindestens die Wiese eh kaputt wäre). Wie wäre es eigentlich mit einer Umbenennung von Wiesendamm nach Parkdamm im westlichen Abschnitt?

    Die Martinistraße war auch erstaunlich erfreulich, trotz der ablehnenden Haltung der Polizei. (Die hatte gesagt an der Troplowitzstraße könne man nichts machen, weil sonst: Rückstau der bis in die Einmündung Grandweg zurückreichen würde -- also immerhin 10-20 Meter stehende Autos am Nachmittag!!!) Jedenfalls hat darauf die SPD gesagt, dass man dann eben vom Bezirksamt eine Alternativplanung haben wolle, wenn der Vorschlag der RegA nicht gut sei. Darauf CDU: sehen wir wie die SPD. Darauf Grüner: Huch? Äh, sehen wir wie die CDU und die SPD. Also ziemlich einvernehmlich, dass man sich da nicht verarschen lassen will, bloß weil der Bauherr kein Geld für ne gute Idee hat.

    Eigentlich müsste man den ganzen Knoten (Grandweg/Troplowitzstraße/Hoheluftchaussee) ankucken. Die meisten Radler kommen wahrscheinlich jetzt schon aus dem Grandweg, eine Führung auf eigener Radspur in Richtung Martini wäre auf der Troplowitz wohl das sinnvollste zumal der Platz ja ohnehin da ist.

    Tempo-30 (Alsterdorfer vor der Schule) war auch lustig: Polizei sagt, dagegen spricht, dass die StVO-Änderung noch nicht durch ist. Wurde so ausgelegt, dass man dann eben am Tag nach Inkrafttreten erneut den Antrag stellt (weil ja dann nichts mehr dagegen spricht).

    Auf dem Weg zur Sitzung ist mir noch folgendes aufgefallen: . Schön den Radweg auf nix reduziert. Der Plan dazu sieht 160cm Durchfahrtsbreite vor, tatsächlich sind es dann eher 110cm geworden. Was stört schon ein Drittel weniger... Ist übrigens aus dem Topf für *Barrierefreiheit* bezahlt worden, rofl.

  • So eine Geldverschwendung!

    Solche Dinger sollte man mal vor jede Ampel an den einmündenden, untergeordneten Ästen anbringen. Sicher lustig. :evil:
    Wie soll das da eigentlich funktionieren? Ist das ein 2-Richtungsweg? Muss ich dann hinter der Barrikade warten bis alle entgegenkommenden Radler durch sind und habe dann wieder Rot? Oder ist da eh nichts los? Und was war der Auslöser für diesen Quatsch?

  • Ist das ein 2-Richtungsweg? [...] Ist da eh nichts los? Und was war der Auslöser für diesen Quatsch?

    Ja, es ist ein 2-Richtungsweg (also Mindestbreite 2,5 hier tatsächlich 3m realisiert). Vermutlich deswegen 3m weil es ein sehr sehr stark befahrener Radweg ist. Der Auslöser ist vermutlich, dass die StVB denkt, durch die Leitbaken würden die Radfahrer das Vorfahrt-Achten-Schild oben rechts stärker beachten. Es kreuzt nämlich ein Radweg auf der Nebenfläche bevor die Ampel kommt. Ein Rückschnitt des Grüns und/oder große Piktogramme auf dem Boden sind wohl niemandem in den Sinn gekommen. (Die Details der Anordnung erfrage ich grad, stay tuned.)

  • Abgesehen davon, dass so etwas meinen Fluß erheblich stören würde - an manchen Stellen ist das nicht mal doof. Wenn da ein Anhänger nicht mehr durch passt ist die Maßnahme Mist - aber die Idee mit Fahrbahnverengungen für reduzierte Geschwindigkeit zu Sorgen ist nicht neu und klappt recht gut.

    Hier gibt es ein Beispiel in Nürnberg, wo das störend, aber nicht unbedingt blöd wäre:

    Von links nach rechts verläuft dort ein in beide Richtungen benutzbarer (das ist gut .. die andere Seite der Straße ist sehr weit weg, und der Straßenverlauf unglücklich) Radweg. Der ist in miserablem Zustand, das ist aber eine auf Tempo 70km/h beschränkte Zufahrt zur Innenstadt von der Autobahn aus - von daher ist das Ganze irgendwie nachvollziehbar.

    Der Radweg ist an dieser Stelle nicht mit Vorfahrt gesegnet. Das nervt in Prinzip - ist hier aber nur bedingt schwierig, weil die Tankstelle und das Hotel nur sehr begrenzten Publikumsverkehr haben. Und es ist halt schon so: Wenn einer aus der Tankstelle kommt und die im Bild sichtbare Ampel grün zeigt, dann wird versucht die noch zu erwischen. Das verstehe ich, das würde ich im Auto vermutlich auch nicht anders machen. Einen Radweg zu gestalten, der an der Stelle sichtbar und offensichtlich Vorrang hat geht nicht ohne Unfälle einfach nur mit einem Schild. Ein ordentlich erhöhter Radweg mit zwei Schwellen würde es vermutlich tun - allein Geld ist knapp.

    An der Stelle wäre so einer Schilderbakenkonstruktion möglicherweise gar nicht so unnütz. Tragischerweise existiert auf der nördlichen Seite so etwas in der Tat - als doppelter Wurzelaufbruch. Den kennen aber leider nur regelmäßige Fahrer .. so eine Bake wäre leichter sichtbar.

  • Der Plan dazu sieht 160cm Durchfahrtsbreite vor, tatsächlich sind es dann eher 110cm geworden. Was stört schon ein Drittel weniger...

    Nun ja..., vorher war es selbst ohne Anhänger zuweilen unmöglich, dort durchzukommen... ;)

    In diesem Fall kam allerdings kein Geld aus dem Topf für Barrierefreiheit, sondern es floß Geld in den Topf der Justizkasse... :D

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • Interessant, dass der Mini so massiv mehr Aggressionen auslöst.

    Der war vielleicht einfach zuerst da?!

    Solche Dinger sollte man mal vor jede Ampel an den einmündenden, untergeordneten Ästen anbringen. Sicher lustig. :evil: Wie soll das da eigentlich funktionieren? Ist das ein 2-Richtungsweg? Muss ich dann hinter der Barrikade warten bis alle entgegenkommenden Radler durch sind und habe dann wieder Rot?

    Da die Einengung beidseits ist, ist ja nichtmal sichergestellt dass nur die aus dem nachrangigen Nebenweg zuströmenden Fahrzeuge wartepflichtig sind. Es kann also durchaus auch Rückstau über den querenden Radweg und in die Fahrradfurt der LSA hinein geben. Supertoll gelöst! :cursing:

    Twitter: @Nbg_steigt_ab