• Hauptgrund, keinen Helm zu tragen ist für mich dass
    a) ein Helm für so eine risikoarme Tätigkeit wie Radfahren schlichtweg unnötig ist und
    b) ein Radhelm -falls mann ihn doch bräuchte- eine zu geringe Schutzwirkung hat.


    Für mich gibt es seit dem BGH Urteil noch einen weiteren Grund:
    Jeder getragene Helm erhöht die Helmtragequote und ist somit ein kleiner Schritt zur Helmpflicht.

  • Naja, entweder ich glaube an die Schutzwirkung, dann trage ich ihn auch oder ich glaube nicht dran und trag deshalb keinen.
    Die Frage ob ich damit die Helmpflicht fördere würde ich da meiner Gesundheit (sofern ich dran glaube) unterordnen. So groß ist mein Verlangen die Welt zu retten dann doch nicht.

  • ICH glaube durchaus, dass ein Helm bei bestimmten Stürzen eine Schutzwirkung für bestimmte Kopfstellen hat. Auf diese Stellen bin ich seit Jahrzehnten nicht gefallen. Ich weiß, das könnte schon morgen der Fall sein... Statistisch ist es das aber nicht. Für mich gehören diese speziellen Stürze zum Bereich des allgemeinen Lebensrisikos, dem man nirgends entkommen kann.

    Was das allerdings mit dem "Retten der Welt" zu tun hat, ist mir nicht klar...

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov


  • Was das allerdings mit dem "Retten der Welt" zu tun hat, ist mir nicht klar...

    Ich trage z.B. oft einen Helm, bin aber gegen eine Helmpflicht. Ich werde aber wegen des BGH Urteils jetzt nicht auf den Helm verzichten.
    Welt retten war die etwas flappsige Formulierung für das Inkaufnehmen eigener Nachteile zum Durchsetzen allgemeinpolitischer Ziele.

  • Naja, entweder ich glaube an die Schutzwirkung, dann trage ich ihn auch oder ich glaube nicht dran und trag deshalb keinen.

    Ich meine, ein jeder sollte das Beste aus seinem Leben machen, also möglichst lang möglichst gut leben.
    So'n Fahrradhelm mag mich, statistisch gesehen, vielleicht ein paar Tage länger leben lassen. Aber ich empfinde Helme als unbequem und unpraktisch, mir geht dadurch Lebensqualität verloren.
    Ich habe für mich selbst entschieden, dass der Gewinn an Lebensqualität mehr wiegt als das sehr geringe Risiko eines schweren Unfalls, bei dem ein Helm helfen würde.

    Die Frage ob ich damit die Helmpflicht fördere würde ich da meiner Gesundheit (sofern ich dran glaube) unterordnen. So groß ist mein Verlangen die Welt zu retten dann doch nicht.

    Das mit der Helmpflicht halte ich auch nur für ein weiteres vorgeschobenes Argument, ich kann meine Position viel besser mit Egoismus begründen (s.o.).

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.


  • Deswegen werden anderswo ganz bewusst Helme verschenkt - ganz "aus Liebe" :whistling:

    Schade daß sie das nicht hier machen, ausprobieren wollte ich so ein Ding schon lange mal. Alleine um aus eigener Erfahrung mitreden zu können.
    Aber: Soll so ein Helm nicht wegen Größe, Passform und Einsatzzweck sorgfältig ausgesucht werden? Wie passt so einen Aktion dazu?

    Und noch eine Frage hinterher: Warum sehe ich so viele Erwachsene Helmträger die den Kinngurt weit offen tragen? Das der Helm dann wirklich nutzlos ist, und im Gegenteil die Gefahr der Strangulation steigt dürfte doch inzwischen allgemein bekannt sein?

  • Mein erster Gedanke: Lag auf der Fahrbahn auch Laub?

    Ein Helm hilft bei einem Sturz aufs Gesicht natürlich gar nicht. Z.B. Nase und Kiefer können problemlos brechen. Der Helm deckt ja nur einen Teil vom Kopf ab.
    Und im Kurvenbereich: Da kann man auch mal schnell gegen stehende Hindernisse prallen und dann spielt die Längsgeschwindigkeit eine große Rolle. Dafür ist ein Fahrradhelm nicht ausgelegt.

  • was für ein Szenario ist denkbar, bei dem ein Helm offensichtlich schon von einem einfachen Sturz auf den Boden überfordert ist? Die Längsgeschwindigkeit ist bei solchen Unfällen doch eher nicht relevant.

    Die Längs- bzw. Fahrgeschwindigkeit spielt eine ganz entscheidende Rolle. Die Aufprallgeschwindigkeit errechnet sich als geometrische Summe von Fahr- und Fallgeschwindigkeit. Ist die Frau im Gefälle mit ca. 20 km/h unterwegs gewesen, hatte sie grob geschätzt eine Aufprallgeschwindigkeit von ca. 23 - 27 km/h. Dies entspricht ungefähr einem Kopfsprung aus 2 m Höhe und ist normalerweise tödlich. Ein Helm kann nur einen Teil des Aufpralls auffangen. Erforderlich wäre bei 2 m Höhe bereits eine Knautschzone von 20 - 30 cm, die ein Helm aber nicht bietet.

  • die Gespräche über Helm sind unnötig und sogar schädlich! Für die Befürworter davon gab es immer welche zu kaufen, und die Gegner wurden bislang noch nie gezwungen. Die letzte Entscheidung des obersten Gericht ist klar und jetzt gibt es im Grunde genommen nichts mehr dazu zu reden...

    Warum verursacht mir so ein Versuch eine Disskussion zu beenden, unbehagen?
    Welchen Schaden können solche Disskussionen denn anrichten?

    Ich finde, solange ich weiter von allen Seiten mit Helmwerbung bombardiert werde, mir anhören muss ich sei unverantwortlich weil weder ich noch unsere Kleine (6)* einen Helm trägt, und in jeder zweiten Pressemeldung der Polizei auf den fehlenden Fahrradhelm hingewisen wird, solange gibt es keinen Grund das Thema zu beerdigen.

    *) Einfache Beobachtung: Mit Helm fährt sie wie eine Henker, bietet ein wahres Musterbeispiel für Risikokompensation, ohne ist sie bedeutend vorsichtiger und stürzt auch nicht mehr so oft. Wir haben daher einfach aufgehört sie an den Helm zu erinnern... Ist wirklich sicherer so.

  • Ich finde, solange ich weiter von allen Seiten mit Helmwerbung bombardiert werde, mir anhören muss ich sei unverantwortlich weil weder ich noch unsere Kleine (6)* einen Helm trägt, und in jeder zweiten Pressemeldung der Polizei auf den fehlenden Fahrradhelm hingewisen wird, solange gibt es keinen Grund das Thema zu beerdigen.


    Das hört sich aber so an, als würdest du das Thema beerdigen wollen, und zwar komplett:
    Keine Helmwerbung, keine Propaganda in der Pressemitteilung und wir reden auch nicht mehr drüber ;)

  • Also für mich ist das Thema erledigt, wenn Fahrradhelme zu etwas werden was sich nur noch Radsportler und Sonderlinge auf den Kopf setzten ;)
    Solange ich mir, wie kürzlich, von einem Autofahrer, der mir die Vorfahrt genommen hat, anhören muss: "Ja und? Sie Tragen ja nichtmal einen Helm" oder ein Kollege meint das er im Straßenverkehr nur Fahrradfahrer ernst nimmt, die Helm tragen, solange ich in der Zeitung Artikel lese, die mit "Er trug keinen Helm!" anfangen um dann zu berichten das der Radfahrer von einer unaufmerksamen Autofahrerin auf dem Radweg umgefahren und verletzt wurde, solange sehe ich Diskussionsbedarf.

    BTW: Gerade in solchen Fällen hatte ich gehofft das der Helm einigermaßen schützt...


  • Und im Kurvenbereich: Da kann man auch mal schnell gegen stehende Hindernisse prallen und dann spielt die Längsgeschwindigkeit eine große Rolle. Dafür ist ein Fahrradhelm nicht ausgelegt.

    Hierzustadt stehen neben den Radwegen überall Poller, zum Teil aus Vierkantrohr. Ich möchte nicht Gefahr laufen bei einem Sturz mit dem Helm an so etwas hängen zu bleiben. Auch bei den oft in den Radweg hineinragenden Ästen bin ich mir nicht sicher, ob ein Kopf da nicht besser dran abgleitet als eine Helm.