Fährt denn niemand mehr über Rot?

  • Man sagt ja dem gemeinen Radfahrer hinterher, er führe ständig bei Rot über die Ampel und hielte sich auch ansonsten nie an die Verkehrsregeln.

    Nun bewege ich mich ja durchaus häufig im Straßenverkehr, sehe aber verhältnismäßig selten diese so genannten Kampfradler. Hin und wieder biegt tatsächlich mal ein Radfahrer bei roter Ampel rechts ab und fährt dort auf dem Radweg weiter. Manchmal sehe ich tatsächlich jemanden das rote Licht ignorieren, vorzugsweise bei solchen kombinierten Signalgebern für Fußgänger und Radfahrer, wenn der Fahrbahnverkehr noch eine Zeit lang fahren darf. Regelmäßig sausen noch schnell welche weiter, wenn die Ampel gerade umgeschaltet hat, aber da vermag ich nicht zu differenzieren, ob das noch innerhalb der bei der Fahrradsignalisierung fehlenden Gelbphase passiert ist oder nicht. Aber ich kann mich nicht erinnern, in näherer Vergangenheit noch so einen lebensmüden Radfahrer beobachtet zu haben, der mitten in den fließenden Querverkehr fährt und die dortigen Kraftfahrzeuge zu Gefahrenbremsungen zwingt.

    Das verwundert mich, denn insbesondere das letztgenannte Szenario ist in den üblichen Internetdiskussionen weit verbreitet. Natürlich wird dort gerne übertrieben, aber da auch abseits des Internets jeder erzählt, er sähe dauernd Radfahrer lebensmüde umherfahren, verwundert mich diese Abweichung zu meinen Beobachtungen doch etwas. Nach meiner Statistik überwiegen da eher die üblichen anderen Verstöße, also Geister- oder Gehwegradelei oder auch noch das in letzter Zeit sehr viel seltener gewordene Fahren ohne Beleuchtung.

    Drum frage ich mal ganz blöd: Wie sieht das denn bei euch aus? Bemerkt ihr besonders viele Radfahrer, die noch bei roter Ampel rüberfahren?

  • Jein: Ich bemerke keine. Das liegt aber daran das ich morgens zu Zeiten fahre zu der ich auf den 10 km etwa 50 - 100 fahrende Autos und vielleicht 5 Radfahrer sehe und nachmittags an den Ampeln so viel Betrieb herrscht das da keiner bei Rot fahren kann. Ist aber auch eine Kleinstadt. Auffällig Normal sind da
    1) Geisterradler
    2) Gehwegfahrer
    3) "wenn ich (links/rechts) auf den Gehweg Radweg abbiege hat da keiner zu kommen"

    Aber zurück zu Deiner Frage: meine Frau fährt Rettungsdienst und die meint das es in München durchaus häufig zu sehen sei und nicht nur an Kreuzungen die in Radfahrerrichtung keine Querverkehr haben. Typus "Radlrambo" (5 cm Abstand reichen immer) oder Quietsch-Quatsch-Fahrer (konstant 10-12 km/h quer durch München ohne einmal langsamer zu werden), gerne vom Alter her StudentIn.

  • Täglich immer den selben, oh das ja ich.

    Es gibt zwei Ampeln die auf Dauerrot stehen und um die Zeit (ca. 4:30) fährt eigentlich dort kein Auto oder andere Verkehrsteilnehmer, bzw. beide sind so gut einzusehen das man dort ohne Gefahr drüberfahren kann und trotzdem fahr ich immer vorsichtig weiter.

    Tagsüber fahr ich die Strecke sowieso nicht, wegen RWBP und der darauf folgende Aggression der Autler.

    Andere Radfahrer die über Rot fahren sehe ich sehr selten, viel mehr Geisterradler und Gehwegradler.

    Als Autler ist es hier eher normal über Rot zufahren, kommt auch wahrscheinlich davon das es viel mehr Autler als Radler hier gibt.

  • Ja, ziemlich viele, vorzugsweise an Ampeln, die nicht an Kreuzungen stehen und an Bettelampeln. Beim Fahrbahnradeln, wo die Lichtzeichen des Fahrverkehrs zu beachten sind, so gut wie nie. Viel(!) häufiger sehe begegne ich Radfahrern, die ordnungswidrig auf Gehwegen und in der verkehrten Richtung fahren. Letzteres stört mich persönlich nicht so sehr, wenn sie sich darüber im Klaren sind und sich weit an die Seite drücken. Das Gehwegradeln hingegen stört mich ganz besonders. Erstens werden Fußgänger belästigt oder gefährdet (auch ich bin oft Fußgänger), zweitens ist jeder Meter auf dem Gehweg ein vertanes Zeichen, dem Autoverkehr zu zeigen, dass die Fahrbahn nicht ihm allein gehört und drittens bestätigt Gehwegradeln das Bild vom "Fahrradrüpel".

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • Radfahrer, die bei rot über die Straße fahren, sehe ich immer wieder mal. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob die rote Ampel an einem Rad-/Fußweg steht oder aber an einer Straße oder ob es sich um eine Bettelampel handelt. Bei den Rotfahrern sind nach meinen Beobachtungen alle Altersklassen und Bevölkerungsschichten/-gruppen vertreten. D. h. "den Fahrradrüpel" schlechthin scheint es - zumindest in Frankfurt - nicht zu geben.
    Die Geisterfahrer haben hier in letzer Zeit ebenfalls inflationär zugenommen, leider. Am meisten ärgert mich an ihnen, dass sie sich offensichtlich keiner Schuld bzw. keiner Gefahr bewusst sind. Gehwegradler sehe ich dagegen eher selten.

    Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. - Albert Einstein

  • Drum frage ich mal ganz blöd: Wie sieht das denn bei euch aus? Bemerkt ihr besonders viele Radfahrer, die noch bei roter Ampel rüberfahren?

    Gleich zwei Querstraßen von meiner Wohnung entfernt . . .

    Tatort Detlev-Bremer-Straße / Simon-von-Utrecht-Straße: Die Mehrzahl der Radler quert die Kreuzung als Kampfradler bei ROT, wenn es ROT hat an der Ampel. Folgender "Trick" wird dabei ausgenutzt: Bei ROT (Kampfradler wollen ja niemals warten) fahren die Kämpfer als Geisterradler auf die linke Furt bis zur Fußgängerampel vor, passen eine Lücke im Autoverkehr der Simon-von-Utrecht-Straße ab, queren bei ROT und fahren danach in aller Regel auf dem linken Gehweg innerhalb der Tempo 30-Zone weiter. Also gleich drei Regelverstöße: 1. Geisterradeln, 2. Rotlichtverstoß, 3. Gehwegradeln - mehr geht kaum, nur um nicht mal kurz warten zu müssen . . . :P

    Man könnte dort mal stehenbleiben und Strichlisten führen, vielleicht mal über eine Stunde lang, sicher sehr erhellend und sehr aufschlußreich. Naja, nun könnten andere ja einwenden, die Kreuzung läge im "Gefahrengebiet" und wäre daher nicht vergleichbar mit dem restlichen Hamburg . . . ;)

    Den Trick mit dem Radeln über die Fußgängerfurt an roter Ampel (wo es keinen Radweg hat) habe ich auch an mehreren anderen Straßenkreuzungen bemerkt. Ist FußgängerROT billiger als FahrbahnROT? Wird wohl an der besseren Übersicht liegen. Übrigens wird auch anderswo dann gerne auf dem Gehweg weitergeradelt . . .

  • Wenn ich von St. Pauli über Budapester Straße, Millerntor, Ludwig-Erhard-Straße Richtung Innenstadt fahre ärgere ich mich immer wieder über die unberechenbaren schneckigen Slalomradler, die langsamer als ich sind, und wegen Slalomfahrweise schwierig zu überholen auf den Bonsairadwegelchen. Hab ich es denn mal geschafft und liege vor ihnen überholen die mich an der nächsten roten Ampel. Bis zur übernächsten hab ich sie ggf. wieder überholt und dann juckeln die wieder an mir vorbei . . . X/

    Das gilt natürlich auch stadtauswärts Richtung St. Pauli. Wer will schon gerne bergan an einer roter Ampel warten :?:

  • ich sehe sehr häufig Rotlichtverstöße durch Radfahrer.
    Mein Favorit ist die Bergstraße. Von der Mönckebergstraße bergab Richtung Jungfernstieg/Ballindamm steht man an der Ampel sehr häufig, da die grünphase echt kurz ist.
    Da kann man sich aber hinstellen und die Radfahrer beobachten, die die Bergstraße auf der Fahrbahn fahrend runterkommen (kein Radweg), sich rechts an Autos vorbeischlängeln (erlaubt aber platzmäßig grenzwertig), um dann über die rote Ampel zu fahren.

    Dieses Muster bemerke ich häufig. Getreu dem Motto: Auf der Fahrbahn fahrend ist die rote Ampel ja egal, wenn man rechts abbiegen will...

    In den meisten Straßen hier in Hamburg ist zu viel Verkehr, als dass sich Radfahrer da regelmäßig bei rot in den querenden Verkehr werfen würden.
    Anders siehts abends aus - wenn die Straße frei ist, wird hemmungslos bei rot geradelt. Lange Reihe mit den Fußgängerampeln kann man das sehen. :)

  • In den meisten Straßen hier in Hamburg ist zu viel Verkehr, als dass sich Radfahrer da regelmäßig bei rot in den querenden Verkehr werfen würden.
    Anders siehts abends aus - wenn die Straße frei ist, wird hemmungslos bei rot geradelt. Lange Reihe mit den Fußgängerampeln kann man das sehen.

    Naja, das sehe ich etwas differenzierter. Gerade an den komplexen autogerecht ausgebauten Knoten, an denen Radler äußerst benachteiligt sind, weil sie wegen einer getrennt signalisierten Rechtsabbiegespur mehrmals warten müssen, um geradeaus zu fahren, hat es trotz des "starken Hamburger Verkehrs" viele ROTradler. Z.B. Lombardsbrücke geradeaus zur Esplanade. Und wenn dann noch ein Radler gerade nur einarmig fährt, weil der andere Arm sein Mobiltelefon ans Ohr halten muss, will man ohnehin nicht noch an der Kreuzung warten, wie ich vor kurzem genüsslich beobachten durfte . . .

    Die Kreuzung Theodor-Heuss-Platz / Rothenbaumchausse ist auch so ein Fall. Wer geradeaus zur Edmund-Siemers-Allee will und nicht auf der grünen Welle schwimmt muss doppelt warten.

  • Ich sehe tatsächlich auch relativ wenige Radfahrer, die direkt über rote Ampeln fahren. Gebausowenig Radfahrer sehe ich aber, die an roten Ampeln anhalten. Die meisten versuchen sich irgendwie daran vorbei zu schummeln, meistens über Wege auf denen sie niy verloren haben.
    Manchmal habe ich das Gefühl, dass das unter anderem auch an den schlecht gepflegten Discounter Rädern liegt. Da macht nach nem halben Jahr nicht nur das Fahren, sondern vor allem das Anfahren halt auch keinen Spaß mehr.

  • Aber ich kann mich nicht erinnern, in näherer Vergangenheit noch so einen lebensmüden Radfahrer beobachtet zu haben, der mitten in den fließenden Querverkehr fährt und die dortigen Kraftfahrzeuge zu Gefahrenbremsungen zwingt.

    Doch, neulich erst gesehen. Hatte sogar ihre kleine Tochter hinten im Kindersitz... -.-
    Hätte sie am liebsten nochmal angemeckert, was ihr denn einfallen würde insbesondere das Kind so sehr zu gefährden. Hab sie aber leider aus den Augen verloren...

    Es ist auch nicht lange her, dass ein relativ junger Bursche auf der falschen Straßenseite, auf dem Fußweg über eine rote Fußgänger-Ampel gefahren ist.
    Das war aber weniger "kampfradeln", sondern eher Dummheit. Hat nämlich währenddessen auf sein Telefon gestarrt.
    Er konnte froh sein, dass der querende Verkehr gerade erst grün bekommen hat. So blieb es bei einem angebrachten Hupen vom Autofahrer neben mir und eine lautes "Vollidiot" meinerseits. Immerhin blieb er dann darauf stehen um seine SMS zu Ende zu schreiben.

    Ansonsten sehe ich durchaus hin und wieder Radfahrer, die über rot fahren. Ebenfalls Fußgänger (die natürlich nicht fahren : p).
    Aber selten, dass wer in einer wirklichen Gefahrenlage das Rot ignoriert.
    Fahre und gehe ja gerne auch mal über rot aus verschiedenen Gründen. Man fühlt sich verarscht ist der Beste, aber manchmal auch aus Rücksichtsname an Fußgänger Ampeln. Was soll ich via Bettelampel für rot sorgen, wenn ich mühe und gefahrlos auch so über die Straße schaffe?

  • nun ja, ich sehe sowas häufig. Gerne an Quälampeln wie am Hohenzollernring an der Kreuzkirche mit unglaublichen Wartezeiten… Ich muss mich immer zusammen nehmen dort NICHT zu fahren, obwohl ich als arbeitender Radler (Hauskrankennpflege mit ca 30-40km/Tour) wenig Zeit habe…

    Was mich mal interessieren würde: m.W. gibt es seit September die Regelung, dass wenn nur eine Fußgängerampel vorhanden ist für Radfahrer (auch auf benutzungspflichtigem Radweg) die Autoampel gilt und – entsprechend häufig – weitergefahren werden darf solange für die Autos noch grün ist. Ist natürlich mit Linksabbiegern nicht so schön… Weiß jemand zugehörige Paragraphen usw.?

    Rolf

  • Gerne an Quälampeln wie am Hohenzollernring an der Kreuzkirche mit unglaublichen Wartezeiten


    HoZo Richtung Friedensallee ham sie an der Kreuzung Kreuzkirche ne neue Bettelampel samt neuer Schaltung spendiert. Während die alte erst irgendwann nachts auf Bettelbetrieb schaltete, ist die Neue jetzt 24/7 auf Betteln programmiert. - Obwohl da, auch wg Schulweg, immer relativ viel Rad- und Fußverkehr ist.

    Wenn da keine Schüler stehen und ich komm ungünstig an (Geradeaus-MIV kriegt grün - ich krieg den vollen Um- bzw Einlauf), dann fahr ich mit den Autos rüber.

    In velo veritas.

  • Man sagt ja dem gemeinen Radfahrer hinterher, er führe ständig bei Rot über die Ampel und hielte sich auch ansonsten nie an die Verkehrsregeln.
    [...]
    Drum frage ich mal ganz blöd: Wie sieht das denn bei euch aus? Bemerkt ihr besonders viele Radfahrer, die noch bei roter Ampel rüberfahren?


    Ich sehe hier viele Radfahrer die bei rot fahren, noch häufiger aber Autofahrer
    die das Umschlagen auf Gelb ignorieren, was im Prinzip dasselbe ist wie bei den
    Radfahrern, die keine Gelbphase haben. Radfahrer sind aber dabei viel vorsichtiger
    als Autofahrer, die sogar noch dabei Beschleunigen.
    Was es hier bei Radfahrern tatsächlich häufiger gibt, ist das Mißachten des Rotlichts,
    wenn von einen Schutz- oder Radfahrstreifen rechts auf einen ebensolchen Streifen
    abgebogen wird. Da sind die Radfahrer gar nicht mehr vorsichtig und behindern/gefährden
    zuweilen Radverkehr von links oder fahren Fußgänger, die geradeaus gehen, fast um.
    Letzteres habe ich letzte Wocher erst an der eigenen Schuhspitze erfahren. Dank der
    S3-Sicherheitsschuhe ist mir auch rein gar nichts passiert.
    Und genau da liegt doch auch der Hauptunterschied zwischen Radfahrern und Autofahrern.
    Das Gefährdungspotential.
    Radfahrer scheinen mir auch wesentlich ehrlicher mit dem Thema umzugehen, Autofahrer
    lügen sich doch eins in die Tasche. Das unterschiedliche Gefährdungspotential wird
    geleugnet und das Bei-Gelb-noch-schnell-Gas-geben verschwiegen.
    Laut Verkehrssicherheitsbericht 2012 für Kiel gab es aufgrund Rotlichtmißachtung 9 Unfälle
    die durch Radfahrer verursacht wurden und 4 durch KFZ-Führer. Das gilt wohlgemerkt nur
    für die Unfallpaarung RF-KFZ.
    [ Wieviele Unfälle es durch Rotlichtmißachtung bei der Paarung KFZ-KFZ gab, kann man der Statistik
    gar nicht entnehmen. Der Verkehrssicherheitsbericht ist ohnehin lustig, denn er hat nur für Kinder
    und Radfahrer die völlig unübliche Kategorie "Mitursachen" eingeführt.]
    Radfahrer verursachen also tatsächlich deutlich häufiger Rotlicht-Unfälle, bei der Paarung
    KFZ-RF, als KFZ-Führer.
    Aber angesichts der niedrigen Fallzahlen kann man wohl kaum von einem Problem reden
    (Senioren haben gar 14 Unfälle so verursacht) und über die Unfallfolgen sagt das gar Nichts.
    Die Aufregegung mancher Autofahrer hier kann ich mir nur damit erklären, daß eine
    Schramme im Lack als genauso gravierend empfunden wird, wie auf der eigenen Haut. :evil:

  • Da fällt mir ein, dass es hier in Hannover auch schöne Schaltungen von den Öffis gibt.
    Ich kenne mindestens drei Ampeln wo ich mit 100% Vergewissheit sagen kann, dass prinzipiell ein Teil oder alle Fußgänger-Ampeln rot bleiben, wenn ein Bus die Ampel umgeschaltet hat. Da gehe und fahre ich prinzipiell bei rot rüber (nachdem ich mich natürlich umgesehen habe).

  • Ich sehe jeden Tag ganz viele Radfahrer, die Rotlicht ignorieren. Gerade an einigen reinen Fußgängerquerungen (z.B. Feldstraße Höhe Glashüttenstraße) sind die Radfahrer, die auf der Fahrbahn bei Rot anhalten eher in der Minderheit. Ich sehe aber auch jeden Tag ganz viele Autofahrer, die bei Rot noch fahren. Die schon genannte Fußgängerquerung ist dabei ganz vorn dabei. An einigen Kreuzungen kann man ganz gut hören, wenn die Fahrbahnampel auf Rot umschaltet. Dann heulen nämlich regelmäßig die Motoren auf.

    Radfahrer, die sich dabei selbst gefährden, sehe ich allerdings sehr selten. Das Rot radeln stört mich daher auch deutlich weniger, als das gefährdende Geisterradeln.

    Ich hätte auch nichts dagegen, dass "bei Rot fahren" für Radfahrer zu legalisieren. Wenn eine rote Ampel für Radfahrer die Bedeutung von "Vorfahrt gewähren" hätte, dann könnte das m.E. funktionieren.

  • Ich hätte auch nichts dagegen, dass "bei Rot fahren" für Radfahrer zu legalisieren. Wenn eine rote Ampel für Radfahrer die Bedeutung von "Vorfahrt gewähren" hätte, dann könnte das m.E. funktionieren.

    Das wären dann Pariser Verhältnisse ;) Allerdings traue ich vielen Radler in Hamburg nicht zu an komplexen Knoten alle feindlichen Autoverkehrsströme zu überblicken.

  • Ich bemerke, dass zumeist die günstigste Ampelkombination beachtet wird. So kann ich z.B. jeden Tag beobachten (so auch heute), wie Radfahrer auf der Fahrbahn fahrend, die Fußgängerampel beachten, weil diese wegen der Ampelschaltung (vielen richtungsgebundene Ampeln) eher grün wird als die Ampel für den Fahrzeugverkehr. Blöd nur, dass dort quasi jeder "vergisst", dass dort Radler und Fußgänger legal queren. Heute hat dann so ein Depp fast einen Fußgänger abgeräumt und nach der Kreuzung ist er dann auf dem Gehweg weiter, obwohl dort ein bequemer Radfahrstreifen ist.

  • Ich hätte auch nichts dagegen, dass "bei Rot fahren" für Radfahrer zu legalisieren. Wenn eine rote Ampel für Radfahrer die Bedeutung von "Vorfahrt gewähren" hätte, dann könnte das m.E. funktionieren.


    Ich glaube nicht, dass das funktioniert.

    Man darf den Effekt nicht vergessen, den das auf alle Verkehrsteilnehmer, besonders auf die Autofahrer hat.
    Die Rote Ampel, deren Autorität in den letzten 20 jahren eh schon gelitten hat, würde noch viel weniger als sakrosankt gelten. Viele Autofahrer würden sich benachteiligt vorkommen, auf jeden Fall würden Rote Ampeln auch von Kfz noch weniger als ohnehin schon beachtet werden.
    Insgesamt würden die Nachteile eines noch unberechenbareren und damit noch gefährlicheren mot. Verkehr die Vorteile weit überwiegen.
    Und das nur aus Radlersicht betrachtet.
    Aus Fußgängersicht wäre der Vorschlag wohl eh indiskutabel.

    In velo veritas.

  • Ich sehe ab und zu Rotlichtverstöße, aber denke dass sich das mit den Autofahrern (Kirschgelb...) etwa die Waage hält.
    Davon abgesehen fahre ich auch nur über rote Ampeln wo ich's darf (§37 Abs. 2 Nr 5 StVO) oder wo unerträglich lange Wartezeiten (schlechte Induktionsschleife oder sackdämliche Schaltung) entstünden und die Kreuzung einsehbar ist.

    Überhaupt denke ich nicht, dass Rotlichtverstöße durch Radfahrer ein relevantes Problem sind. Ist ja nicht so, als stünde täglich in der Zeitung "(Schwerer / Tödlicher) Unfall nach Rotlichtverstoß".


    Die Aufregegung mancher Autofahrer hier kann ich mir nur damit erklären, daß eine
    Schramme im Lack als genauso gravierend empfunden wird, wie auf der eigenen Haut. :evil:

    Schrammen im Autolack und in der Haut sehen beide doof aus und schmerzen den Besitzer. Ein Unterschied, das kann man den Autoisten zugute halten, ist, dass Schrammen in der Haut von selbst verschwinden, Lackausbesserungen aber teuer sind. Anders sieht es natürlich bei Totalschäden aus ;)

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.