Woche 46 vom 9. bis zum 15. November 2015

  • Aus "Besserwisser vs. Mehrheit":
    "Nicht benutzungspflichtige Radwege werden nicht mehr gepflegt bzw. ausgebessert." Ist dem tatsächlich so?
    Abhängig von der Kommune? Gesetzlicher Zwang? Oder Einsparungen wo immer erlaubt, unabhängig vom Sinn? Rache der Verwaltung?

    In Hamburg werden gefühlt fast gar keine Radwege gepflegt, ob mit oder ohne RWBP. In sofern ist die Aussage korrekt ;)

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Ich kenne das nur so, dass Radwege einmal erstellt werden und dann als Lehrstück für Erosion dienen.
    Frühestens, wenn die zugehörige Fahrbahn oder Gehweg erneuert werden, wird auch am Radweg was getan.
    Ob mit oder ohne Benutzungspflicht, spielt dabei keine Rolle.
    Zumal die Verkehrssicherungspflicht für nicht gebläute Radwege genauso gilt- und mißachtet wird- wie für gebläute.

    Kann sein, dass es in einigen Kommunen wenigstens für die gebläuten Radwege besser aussieht. Ich kenne so was aber nicht.

    bye
    Explosiv smilie_be_131.gif

  • Wenn man möchte, das Radwege öfter saniert werden, muss man sich dafür ein setzen, dass die Kabel/Rohre da drunter schneller erneuert werden müssen. Man sollte nicht vergessen, das Radwege oft in erster Linie Abdeckungen dafür sind.

    Wenn eine Stadt über die Pressestelle bekannt gibt: "Es wird etwas für Radfahrer getan, weil Radweg an Straße XY saniert wird, nebenbei werden noch die Rohrleitungen unter dem Radweg erneuert. Für Radfahrer werden X Euro ausgegeben.", dann ist das nur die Umformulierung von: "Rohrleitungen in Straße XY sind marode und müssen neu gemacht werden. Das kostet X Euro. Wir tun mal so, als wenn wir dieses Geld nur für den Radverkehr ausgeben würden weil danach der Radweg kurzzeitig wieder eben ist. Wenn der Radweg dann schon wieder viele Jahre marode ist und die Rohre erneut ausgetauscht werden müssen wiederholen wir das einfach."

    Richtig mies wird es dann, wenn noch Fördergelder ins Spiel kommen. Da gibt der Bund Geld um den Radverkehr zu fördern. Natürlich vorrangig für dringende Projekte. Radwege ohne besondere örtliche Gefahrenlage gehören erst mal nicht dazu. Also wird eine solche herbei diskutiert um diese Fördergelder für andere Infrastruktur zu missbrauchen einen Radweg zu bauen. Und was für Verkehrszeichen kommen dann am Ende an diesen Weg? Wenn dann ein Radfahrer Querulant kommt und diese Zeichen weg haben will wundert man sich wieso die Verwaltungen derartig Stur gegen Gesetze verstoßen an ihrer Meinung fest halten.

    Doomsday: It's nature's revenge for what we've done (Chris Pohl)

  • Wenn eine Stadt über die Pressestelle bekannt gibt: "Es wird etwas für Radfahrer getan, weil Radweg an Straße XY saniert wird, nebenbei werden noch die Rohrleitungen unter dem Radweg erneuert. Für Radfahrer werden X Euro ausgegeben.", dann ist das nur die Umformulierung von: "Rohrleitungen in Straße XY sind marode und müssen neu gemacht werden. Das kostet X Euro. Wir tun mal so, als wenn wir dieses Geld nur für den Radverkehr ausgeben würden weil danach der Radweg kurzzeitig wieder eben ist. Wenn der Radweg dann schon wieder viele Jahre marode ist und die Rohre erneut ausgetauscht werden müssen wiederholen wir das einfach."

    Das passiert gerade genauso in der Bebelallee in Hamburg. Und die Maßnahme wird als Radverkehrsförderung abgerechnet.

  • Aus "Besserwisser vs. Mehrheit":
    "Nicht benutzungspflichtige Radwege werden nicht mehr gepflegt bzw. ausgebessert." Ist dem tatsächlich so?
    Abhängig von der Kommune? Gesetzlicher Zwang? Oder Einsparungen wo immer erlaubt, unabhängig vom Sinn? Rache der Verwaltung?


    Nein. Erstens gelten so "Argumente" sowieso nie in der Allgemeinheit wie sie gerne, man verzeihe mir den Ausdruck, herausgerülpst werden und zweitens wurden z.B. hier in DAH die letzten Jahre etliche nicht-benutzungspflichtige Radwege mit einer neuen Decke versehen, teilweise dabei gleichzeitig verbreitert.
    Die beiden benutzungspflichtigen Bereiche entlang der Bahnunterführungen hingegen gammeln immer noch in alter Pracht vor sich hin.

  • Wachenleiter Gerd Budde zeigte sich „überzeugt, dass Radfahrer die Schrittgeschwindigkeit nicht einhalten werden“. Auch bei einer Freigabe für Radfahrer hätten diese die Fußgängerzone nur extrem langsam befahren dürfen.

    Aha. Das finde ich mal interessant diesen Ansatz. Wenn Schrittgeschwindigkeit vor geschrieben ist aber oft nicht ein gehalten wird, dann sollte Fahren dort verboten sein. Super Idee, dann bitte mal in allen Bereichen zwischen [Zeichen 325.1] und [Zeichen 325.2] das Tempo messen und dann alle Fahrzeugarten aussperren, wo viele zu schnell fahren. Das klappt dort bei PKW Fahrern mit dem Schritttempo so gut wie nie, viele fahren 20 km/h oder sogar noch schneller.


    Irgendwie scheinen viele Redakteure sehr große Probleme zu haben richtig zu zu hören. Da wird aus dem "Grünpfeil für Radfahrer" ein "Radfahrer dürfen Allgemein rote Ampeln ignorieren". :S
    Natürlich sind dann in der Umfrage viele dagegen. Da muss man sich echt fragen ob dort die Redakteure derartig unterbelichtet sind, dass die eine simple Sache wie einen "Grünpfeil für Radfahrer" nicht verstehen, oder ob die dass bewusst falsch dar stellen um Stimmung zu machen.

    Doomsday: It's nature's revenge for what we've done (Chris Pohl)

  • Das passiert gerade genauso in der Bebelallee in Hamburg. Und die Maßnahme wird als Radverkehrsförderung abgerechnet.

    Und hier im Grandweg:

    ?thumbnail=1

    Hier wurden auch primär die Rohrleitungen erneuert und bei der Gelegenheit der Radweg mit saniert.


    Der Tagesspiegel hat mal wieder die Wunschbox der Pandora geöffnet: Grüne wollen rote Ampeln für Radler freigeben

    Tja, da steppt der Autofahrer. Auf facebook geht’s ebenfalls wieder rund in den lustigen Kommentaren.

    Beim stern geht’s zu diesem Thema auf facebook auch rund: Fahrräder dürfen bei Rot über die Ampel – bricht jetzt das Chaos aus?

  • Ich habe ja den Verdacht, dass beinahe jedem Verkehrsteilnehmer so ein Hilfssherriff innewohnt. Die meisten können sich wohl noch beherrschen, wenn sie irgendwo trotz Radweg einen Radfahrer mitten auf der Straße sehen. Manche können sich dann ja nicht so richtig beherrschen und dann passieren doofe Sachen, wenn das bloße Anhupen nicht mehr reicht.

    Wenn ich mir anschaue, was im Netz für Kommentare abgegeben werden und wie Kraftfahrzeugführer reagieren, wenn vor ihnen auf der Straße etwas passiert, was nach deren Meinung nicht passieren dürfte, dann denke ich tatsächlich, dass die meisten wohl gerne für Recht und Ordnung sorgen würden.

    So sehr viel besser bin ich ja allerdings auch nicht: Wenn mich jemand anhupt und anschließend zur Rede stellt, erkläre ich ihm ja auch gerne die Verkehrsregeln. Das bringt zwar so gut wie nie etwas, weil… naja, ich halt ein Radfahrer bin, aber diese Mühe könnte ich mir ja auch einfach mal sparen.

  • Irgendwie scheinen viele Redakteure sehr große Probleme zu haben richtig zu zu hören. Da wird aus dem "Grünpfeil für Radfahrer" ein "Radfahrer dürfen Allgemein rote Ampeln ignorieren". :S
    Natürlich sind dann in der Umfrage viele dagegen. Da muss man sich echt fragen ob dort die Redakteure derartig unterbelichtet sind, dass die eine simple Sache wie einen "Grünpfeil für Radfahrer" nicht verstehen, oder ob die dass bewusst falsch dar stellen um Stimmung zu machen.


    Wer in seinem Antrag das Ganze so formuliert:


    Die Idaho-Regelung ermöglicht es RadfahrerInnen an entsprechend ausgeschilderten Ampelkreuzungen nach rechts abzubiegen oder geradeaus zu fahren, sofern die Verkehrssituation dies trotz Rotampel erlaubt.

    braucht sich über Missverständnisse nicht zu wundern.

  • Generell find ich es richtig, Radler ohne Licht zu verwarnen und ggf. aus dem Verkehr zu ziehen. Was sich da einige leisten, geht auf keine Kuhhaut.

    Besonders schlimm find ich, wenn zwar eine Beleuchtung vorhanden ist, diese aus Faulheit oder Ignoranz nicht eingeschaltet wird. Oder nicht repariert, wenn sie denn defekt sein sollte.
    Die Zeiten kraftraubender Seitenläufer-Dynamos, die trotzdem nur Funzellicht brachten, sind vorbei.
    Wer im Verkehr ernst genommen werden will, muss sich erst mal selbst ernst nehmen.

    PS: zu dem Shitstorm kann ich nix sagen, will mir Fratzenbuch nix zu tun haben.

    bye
    Explosiv smilie_be_131.gif

  • Zitat

    Generell find ich es richtig, Radler ohne Licht zu verwarnen und ggf. aus dem Verkehr zu ziehen. Was sich da einige leisten, geht auf keine Kuhhaut.

    Besonders schlimm find ich, wenn zwar eine Beleuchtung vorhanden ist, diese aus Faulheit oder Ignoranz nicht eingeschaltet wird. Oder nicht repariert, wenn sie denn defekt sein sollte.
    Die Zeiten kraftraubender Seitenläufer-Dynamos, die trotzdem nur Funzellicht brachten, sind vorbei.
    Wer im Verkehr ernst genommen werden will, muss sich erst mal selbst ernst nehmen.

    PS: zu dem Shitstorm kann ich nix sagen, will mir Fratzenbuch nix zu tun haben.

    Ich glaube, das ist hier Konsens und gilt auch für andere Vergehen, wie Geisterfahren und Vorfahrt und Ampeln mißachten. Das darf gerne alles kontrolliert werden.

    Daß man als Radfahrer ein geringeres Gefährdungspotential im Straßenverkehr mitbringt, mag ja gut und richtig sein und bei der moralischen Einordung eines Rotlichtverstoßes eine Rolle spielen, ist aber völlig irrelevant, wenn die Polizei einen erstmal erwischt hat.

    Was mich persönlich stört, ist die PR, die dabei betrieben wird. Wenn im Hochsommer mal die ersten zehn Radfahrer bei Grün von Rechtsabbiegern plattgefahren wurden und die Polizei in Großkontrollen radfahrende Rotlichtsünder kontrolliert, ist es verlogen wenn sie das mit der Erhöhung der Verkehrssicherheit für Radfahrer begründet. Was für die Verkehrssicherheit würde sie tun, wenn sie in der Zeit die Autofahrer aus dem Verkehr zöge, die fahrlässig durch die Gegend kurven. Aber denen wird ja in jeder Unfallmeldung die Ausrede gleich behördlich mitgeliefert. Hat übersehen, die Sonne stand tief, Radler trug ja auch keinen Helm und und.

  • Detroit painted 170 miles of new bike lanes – and bike commuting soared 400%


    Das müssen ja echt verdammt viele 'miles' sein wenn sich zu dem Artikel nicht mal *ein* armseliges Bildchen finden ließ das diese "bike lanes" auch wirklich zeigt. Stattdessen gibts ein Photo von 'ner critical mass (oder so) und eins auf dem ein einsamer biker vor einem Haus fährt. Oh mann!

    Zitat

    Cities Around America Respond to Cleveland's "Backwards" Bike Lanes, And Everyone Agrees We're Doing It Wrong


    Hat eigentlich jemand mal nachgefragt worin der Sinn dieses einen Meters teurer Asphalt zwischen Radweg und Gehweg jetzt liegen soll? Wieso wird der nicht einfach dem Radweg zugeschlagen?

    Mit der Licht-Allergie gehe ich allerdings voll d'accord: Während es auf der Fahrbahn maximal lästig ist ist es auf Radwegen immer wieder spannend wenn die Dunkelmänner da ankommen. Gerne dann mit Warnweste (ich bin doch gut sichtbar!") aber dafür linksseits um die Kurve frömmelnd. Erst letzte Woche weider so einen A mit O gehabt der meinte das eine Warnweste gleichzeitig der Freibrief sei auf dem Radweg hinter Sichthindernissen linksseits um die Kurven zu sausen (auf seiner Seite bergab).